Alle Produkte von Täljsten werden in Schweden entworfen und hergestellt. 1987 übernimmt zunächst Rolf Berggrund die Fabrikation und Entwicklung der Produkte der Specksteinfabrik von Handöl, am Fuße des Gebirgsmassivs von Jämtland. Schließlich gibt seine Ehefrau Marianne ihre Karriere als Physiotherapeutin auf, um ihm zu folgen. Sie ist sehr schnell von den Eigenschaften des Specksteins und seiner einzigartigen Fähigkeit, Wärme zu speichern, fasziniert. Besonders begeistert sie jedoch, wie leicht er sich bearbeiten und formen lässt.
„Als ich nach Handöl kam, war ich nacheinander Grundschullehrerin, Taxi- und Busfahrerin, aber auch Arbeiterin in der Specksteinfabrik. Schließlich holte mich mein ursprünglicher Beruf wieder ein und ich nahm 80 km entfernt eine Stelle als Physiotherapeutin an, bis ein Bandscheibenvorfall meine Pläne durchkreuzte. Mein Wissen um die Kulturgeschichte von Handöl hat mich nach und nach dazu bewegt, mit einer Freundin ein Reisebüro mit einem kleinen Teesalon, das „Hanriis Hus“, zu eröffnen. Dabei war unser Hauptanliegen, Handöl durch die Geschichte seiner Specksteinlagerstätte bekannter zu machen. Um unser Angebot zu erweitern, habe ich die Kunsthandwerkstatt Hanriis Sten ins Leben gerufen und mich an die Fertigung von Kerzenständern, gedrechselten Objekten und Schmuck aus Speckstein gewagt.“
Im Laufe der Zeit entdeckt Marianne bei Begegnungen und Gesprächen mit ihren Kunden, dass der Speckstein sowohl Kälte als auch Wärme speichert. Plötzlich kommt ihr der geniale Einfall, „Eiswürfel“ für Whisky herzustellen. Der Ausdruck „Whisky on the rocks“ ist ja bekannt, warum also nicht echte „Whisky on the rocks-Rocks“ aus Speckstein herstellen? Dies war die Geburt der niemals schmelzenden Eiswürfel! Doch Marianne kann nicht alle Steinmetze von ihrer Idee überzeugen. Aus Resten Eiswürfel machen? Was für eine merkwürdige Idee!
„Ich habe also begonnen, unter den Steinresten der Fabrik nach Speckstein-Stücken zu suchen. Diese Reste habe ich dann in kleine Würfel gehauen, mit einem Bandschleifer per Hand geschliffen und anschließend im Geschirrspüler gereinigt. Während die Steine trockneten habe ich die Verpackungen gefaltet und die Etiketten auf die Schachteln geklebt.“
1994 nimmt sich die Presse dem Whiskystein an. Die als Geschenkideepräsentierten Whiskysteine sind in mehreren Medien Thema Nummer eins und werden schließlich den Mitgliedern des Internationalen Olympischen Komitees, die sich gerade in Schweden aufhalten, als Geschenk überreicht. Marianne Berggrund macht sich als Steinmetzin für Speckstein einen Namen und wird mit zehn weiteren Personen für den Titel „Jämtland-Persönlichkeit des Jahres“ nominiert.
Rolf und Marianne entschließen sich, Mitarbeiter einzustellen und die Produktion zu rationalisieren, um auf die hohe Nachfrage reagieren zu können. Einige Jahre später hat sich der schwedische Markt stabilisiert. Rolf widmet sich nun der Entwicklung neuer Produkte. Die Palette wird um Stenkall, Steksten, Varm o Kall und Vinkylare erweitert. Erst vor Kurzem wird die Firma schließlich von Rolfs Sohn Erik und seiner Frau Jasmine übernommen.
„Ich habe den Speckstein schon bearbeitet, als ich noch ganz jung war. Als Jugendlicher arbeitete ich bereits Vollzeit an der Seite meines Vaters in der Fabrik in Handöl. Über mehrere Jahre habe ich alles gelernt, was man über den Speckstein, seine Eigenschaften und die verschiedenen Weiterverarbeitungsmethoden – angefangen beim rohen Stein bis zur Herstellung der Endprodukte – lernen kann.“
Wie bei jedem Material sind auch beim Speckstein solide Materialkenntnisse erforderlich, um Produkte in bestmöglicher Qualität anfertigen zu können. Eine von einer Jahrhunderte alten Geschichte geprägte Handwerkskunst! Nachdem er den Speckstein mehrere Jahre lang bearbeitet hat, absolviert Erik eine Ausbildung im Bereich Management und Handel und gründet sein eigenes Unternehmen Svenska Stenprodukter HB.
Sein Unternehmen stellt Innenmöbel aus Stein, wie Arbeitsplatten, Bänke und Tische, her. Die Firma hat sich in dieser Marktnische gut positioniert und genießt heute bei seinen überwiegend schwedischen Kunden einen soliden Ruf. Marianne und Rolf setzen sich 2009 zur Ruhe, während Erik die Tradition fortführt.
Der Speckstein – eine echte Familienangelegenheit
„Meine Familie verbindet viel Persönliches mit dem Speckstein. Die lange Familientradition, die in den 70er Jahren ihren Anfang nahm, setzt sich daher weiter fort. Ich bin in unserer Familie nunmehr der einzige, der den Speckstein bearbeitet und dieses Wissen und dieses Handwerk beherrscht und weitergeben kann. Meine Frau Jasmine und ich wünschen uns nichts sehnlicher, als unseren Kunden diese hochwertigen Produkte aus Speckstein noch lange Zeit anbieten zu können, damit sie zu genauso großen Anhängern dieses magischen Materials werden, wie wir es sind. Um den Bekanntheitsgrad unserer Produkte zu steigern, haben wir den Vertrieb Experten anvertraut, die unsere Begeisterung teilen und es verstehen, für die Qualität und Originalität unserer Erzeugnisse auf dem europäischen Markt zu werben.“